Fachhochschulreife an der Volkshochschule

Volkshochschulen (VHS) sind für sich eigenständige gemeinnützige Einrichtungen zur Erwachsenen- und Weiterbildung in Trägerschaft von Gebietskörperschaften wie Gemeinden oder Landkreisen, Städten, eingetragenen gemeinnützigen Vereinen, gemeinnützigen Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Zweckverbänden. Sie bieten unter anderem auch vorbereitende Schulabschlusskurse, wie für die Fachhochschulreife, an. Das Angebot ist dabei vielschichtig und reicht von Nachhilfe in einzelnen Themengebieten, Fächern, Prüfungsvorbereitung bis hin zu Komplettkursen zur Vorbereitung auf die staatliche Externenprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife.

Einige Volkshochschulen gehen auch Kooperationen mit anderen Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges ein bzw. sind mit diesen verbunden, wie zum Beispiel Abendgymnasien und Kollegs, oder sind Kollegtagschulen für den Fachhochschulreife-Lehrgang am Telekolleg (wie in Brandenburg).

Aufgrund ihrer Eigenständigkeit kann nicht davon ausgegangen werden, dass die eigene Volkshochschule in der Umgebung überhaupt irgendeine Art von Fachabitur-Kurs anbietet. Hier gilt es sich im Einzelfall zu informieren. Laut Volkshochschul-Statistik des DIE Bonn gab es im Berichtsjahr 2018 deutschlandweit 79 FHR-Kurse an Volkshochschulen mit 676 Belegungen (Beteiligung von über 900 Einrichtungen an der Statistik, deshalb nahezu 100 % der VHS-Daten).

Zulassungsvoraussetzungen beim VHS-Fachabitur

Sofern die Volkshochschule auf die staatliche Externenprüfung zum Erwerb des Fachabiturs vorbereitet, müssen deren Zulassungsvoraussetzungen spätestens zum Zeitpunkt der Anmeldung bzw. der Prüfung erfüllt werden. In der Regel sind dies ein mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife, Realschulabschluss oder gleichwertiges) und eine entsprechende berufliche Vorbildung (abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufstätigkeit). Des Weiteren kann jede VHS auch darüber hinausgehende eigene Voraussetzungen an die Teilnehmer für den Vorbereitungslehrgang stellen.

Dauer & Unterrichtszeiten an der VHS

Die meisten VHS-Kurse finden abends oder am Wochenende statt und richten sich somit an Berufstätige. Vormittagskurse sind eher seltener anzutreffen. Es gelten in der Regel die üblichen Ferienzeiten des jeweiligen Bundeslandes.

Lehrgänge zur kompletten Vorbereitung auf die staatliche Externenprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife sind in der Regel mehrjährig, die genaue Dauer und Aufbau können sich je nach VHS unterscheiden. Kurse, die lediglich einzelne Inhalte eines Faches oder Stoff auf "Oberstufenniveau" vermitteln, sind von entsprechend kürzerer Dauer.

Kosten der Fachhochschulreife an der VHS

Auch wenn sich Volkshochschulen durch Zuschüsse des Landes, der Gemeinde, des Landkreises, Spenden und Drittmitteln finanzieren, reicht dies in der Regel nicht aus, um sämtliche Kosten zu decken. Aus diesem Grund werden auch Teilnehmerentgelte für die unterschiedlichen VHS-Kurse verlangt, die sich je nach Standort der Volkshochschule preislich sehr stark unterscheiden können (bis zu mehreren tausend Euro für komplette Vorbereitungen auf Schulabschlüsse wie das Fachabitur).

Einen deutschlandweiten VHS-Kursfinder gibt es auf der Webseite des Deutschen Volkshochschulverbandes.